Tipps zum richtigen Fasten. Fasten ist zeitlos modern und ist nicht nur auf Nahrung festgelegt. Gezieltes Fasten kann bei der Gewichtsreduzierung helfen, bewirkt aber keine Wunder und sollte mit dem Arzt besprochen werden.
Fasten bedeutet für eine bestimmte Zeit vollständig oder teilweise auf bestimmte Speisen, Getränke und Genussmittel zu verzichten.
Der Anlass und die Dauer einer Fastenkur sind sehr individuell. Zum Einstieg empfiehlt die Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung einen Zeitraum von sieben bis zehn Tagen. Zusätzlich sollte ein Vorbereitungstag und etwa drei Tage zur Rückkehr in den Alltag eingeplant werden. Denn der Organismus sollte mit genügend Zeit an die veränderte Nahrungsaufnahme gewöhnt werden. Um den Körper nicht zu stark zu belasten, ist es ratsam das Fasten im Urlaub oder in Zeiten, in denen keine anstrengenden Verpflichtungen anstehen durchzuführen.
Viele beginnen die Fastenkur mit einer Darmreinigung und trinken während des Fastens eigentlich nur Kräutertee, Obst- oder Gemüsesaft und ungesalzene Gemüsebrühe.
Veränderung im Lebensstil
Menschen die ihre Lebens- und/oder Ernährungsgewohnheiten grundlegend ändern möchten, beginnen oft mit einer Fastenkur. Die Neuausrichtung im Lebensstil geht oft einher mit Anwendungen zur Atemgymnastik, Entspannungs- und Bewegungsübungen oder Meditation, da diese die Effekte des Fastens unterstützen.
Religiöse Gründe
In vielen Religionen gehört Fasten zur Tradition. Dabei geht es aber meist nicht vorrangig um den Verzicht auf Nahrung, sondern soll eine Zeit der Selbstfindung und Besinnung sein.
Gewichtsreduzierung
Gerade zu Beginn des Fastens, verliert man schnell an Gewicht. Wer jedoch das Ziel einer dauerhaften Gewichtsreduktion hat, muss im Anschluss an die Fastenkur eine grundlegende Ernährungsumstellung und Umstellung der Gewohnheiten vornehmen. Wird nach der Fastenzeit wieder normal gegessen, steigt bei den meisten Menschen das Gewichtim Vergleich zur Zeit vor dem Fasten sogar kurzfristig an.
Es gibt viele verschiedene Formen des Heil- und Intervallfastens. Fasten kann beim Abnehmen helfen und auch das Risiko von Diabetes und Krebs senken. Bei unkontrollierter Durchführung kann es aber auch unerwünschte Nebenwirkungen haben.
Fasten trainiert unseren Stoffwechsel. Da der Körper in dieser Zeit kaum etwas verdauen muss, werden wichtige Zellreinigungsprozesse (wissenschaftlich Autophagie) stärker aktiviert. Dieser Effekt wird umgangssprachlich auch „Entschlackung“ genannt.
Fasten ist trotz positiver Wirkung nicht jedem zu empfehlen. Insbesondere Menschen mit Herz- und Nierenerkrankungen, Krebserkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder chronischen Krankheiten sowie Schwangere sollten nicht oder nur nach Rücksprache mit einem Arzt fasten. Gleiches gilt für Menschen mit niedrigem Blutdruck und hohem Lebensalter.
Eine der beliebtesten Methoden ist das klassische Heilfasten nach Buchinger, bei dem nur kalorienarme Getränke erlaubt sind. Neben kalorienfreien Getränken wie Wasser und Tee ist nur der Verzehr von Gemüsebrühe sowie einer geringen Menge Eiweiß erlaubt. Es ist eine Art Nulldiät, denn der Körper bekommt in dieser Zeit nur ein Minimum an Kalorien, Vitaminen und Mineralstoffen.
Durch den Verzicht auf Nahrung wird im Körper eine Stress-Reaktion ausgelöst. Der Körper beginnt seine Fettspeicher zur Energiegewinnung zu nutzen, greift aber leider auch die wertvolle Muskelmasse an. Beim mehrtägigen Fasten können Muskelkrämpfe, Herzrhythmus- und Kreislaufstörungen oder Schwindelanfälle auftreten. Die Nieren werden unter einer Nulldiät ebenfalls stark belastet. Menschen mit Vorerkrankungen sollten diese Methode möglichst nur in einer Fastenklinik durchführen.
Nach Wiederaufnahme des Essens kommt es durch die Gegenreaktion des Körpers oft zu einer Gewichtszunahme. Es ist daher wichtig, die Energiezufuhr nach dem Fasten nur sehr langsam zu erhöhen. Bei Übergewicht sollte gleich nach dem Fasten eine dauerhafte Ernährungsumstellung mit regelmäßigen Fastentagen oder ein Einstieg ins Intervallfasten erfolgen.
Beim Kurzzeit-oder Intervallfasten wählt man zum Beispiel tägliche Essenspausen von 16 Stunden, so dass eine Mahlzeit am Tag ausfällt und die ganze Nacht gefastet wird. Alternativ können auch wöchentliche Fastentage festgelegt werden. Zum Beispiel kann man an fünf Tagen in der Woche normal essen und restlichen zwei Tage fast nichts essen.
Während des Intervallfasten muss auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr in Form kalorienfreier Getränke (Wasser, ungesüßter Tee, höchstens zwei bis drei Tassen schwarzen Kaffee) geachtet werden.
Wer mit einer Fastenkur abnehmen will, für den ist Kurzzeitfasten eine gute Wahl. Ob Sie sich nun für die Variante mit täglich eingeschränkter Nahrungsaufnahme oder für die Variante mit festen Tagen in der Woche entscheiden, Ihr Körper lernt schnell seine Reserven zu nutzen. Kurzzeitige Erfolge werden sie nicht bemerken, aber langfristig werden Sie mit Erfolg belohnt. Das ist der entscheidende Unterschied zwischen langfristig geplanten Fastenkuren und kurzzeitigen Crash-Diäten.
Intervallfasten kann aktuellen Forschungen zufolge, auch positive Effekte auf Diabetes haben und möglicherweise sogar bei Krebstherapien unterstützen. Andere Studien beschäftigen sich mit möglichen Effekten auf Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall sowie neurologischen Krankheiten wie Multipler Sklerose, Morbus Parkinson oder Demenz.
Nach dem Fasten darf auf keinen Fall sofort wieder normal gegessen werden. Empfohlen wird der Start mit leichter Kost idealerweise als Brei, um den Darm wieder an seine normalen Aufgaben zu gewöhnen. Im nächsten Schritt empfiehlt sich Schonkost, also leicht zu verdauende, schonend zubereitete und wenig gewürzte Speisen. Insgesamt sollte man für die Rückkehr zur normalen Ernährung etwa die Hälfte der Fastenkurzeit einplanen.
Durch eine Fastenkur können je nach Konstitution der Person auch folgende Nebenwirkungen auftreten:
Zur Vorbeugung ist vor allem ausreichendes Trinken wichtig. Halten Sie vor Beginn einer Fastenkur unbedingt Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Fasten ist weiterhin angesagt, aber nur bedingt zum Abnehmen geeignet. Spezielle Fastenmethoden können aber der Einstieg in eine gesündere Ernährungsweise sein. Die oftmals versprochene Entschlackung und Entgiftung des Körpers durch das Fasten lassen sich jedoch nicht nachweisen.
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