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Plötzlich Pflegefall: Was tun?

Erfahren Sie, was zu tun ist, wenn Sie oder ein Angehöriger plötzlich zum Pflegefall werden. Unsere umfassende Checkliste bietet Ihnen wertvolle Tipps und wichtige Informationen zur sofortigen Hilfe und langfristigen Planung.

Veröffentlicht am:
4.11.2024
Autor dieses Blogbeitrags
Andrea Lammers
Expertin im Bereich häusliche Pflege

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Plötzlich Pflegefall: Was tun?

Ein plötzlicher Pflegefall in der Familie ist eine immense Herausforderung, die viele Fragen aufwirft und schnelle Entscheidungen erfordert. Die Unsicherheit und Überforderung in dieser Situation sind verständlich. In diesem Artikel bieten wir Ihnen eine umfassende Checkliste, die Ihnen hilft, die ersten Schritte zu bewältigen und langfristige Lösungen zu finden.

1. Ruhe bewahren und Überblick verschaffen

Der erste und wichtigste Schritt ist, Ruhe zu bewahren. Versuchen Sie, sich einen klaren Überblick über die Situation zu verschaffen:

  • Medizinische Diagnose: Lassen Sie sich die genaue Diagnose und Prognose des behandelnden Arztes erläutern.
  • Akuter Pflegebedarf: Klären Sie, welche unmittelbaren Pflege- und Unterstützungsmaßnahmen erforderlich sind.

2. Notfallversorgung organisieren

Wenn der Pflegefall plötzlich eintritt, müssen kurzfristig Lösungen gefunden werden:

  • Ambulante Pflege: Kontaktieren Sie ambulante Pflegedienste, die kurzfristig Unterstützung bieten können.
  • Kurzzeitpflege: Überlegen Sie, ob eine Kurzzeitpflege in einer entsprechenden Einrichtung notwendig ist.
  • Familienunterstützung: Mobilisieren Sie Familienmitglieder und Freunde, die in den ersten Tagen helfen können.

3. Rechtliche und finanzielle Aspekte klären

Es ist wichtig, sich frühzeitig um rechtliche und finanzielle Angelegenheiten zu kümmern:

  • Pflegegrad beantragen: Stellen Sie bei der Pflegekasse einen Antrag auf Feststellung des Pflegegrades.
  • Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung: Überprüfen und aktualisieren Sie ggf. vorhandene Dokumente oder setzen Sie neue auf.
  • Finanzielle Unterstützung: Informieren Sie sich über mögliche finanzielle Hilfen wie Pflegegeld, Pflegesachleistungen oder Entlastungsbeträge.

4. Pflegeorganisation planen

Je nach Umfang des Pflegebedarfs müssen unterschiedliche Maßnahmen ergriffen werden:

  • Pflegeberatung in Anspruch  nehmen: Nutzen Sie die kostenlose Pflegeberatung durch Pflegekassen oder unabhängige Beratungsstellen.
  • Pflegehilfsmittel beschaffen: Beantragen Sie notwendige Pflegehilfsmittel wie Betten, Matratzen, Rollstühle oder Gehhilfen.
  • Wohnraumanpassungen: Prüfen Sie, ob Anpassungen in der Wohnung erforderlich sind, um eine sichere Pflege zu Hause zu gewährleisten.

5. Langfristige Pflege sichern

Denken Sie auch an die langfristige Organisation der Pflege:

  • Pflegeheimplatz finden: Informieren Sie sich über geeignete Pflegeheime und lassen Sie sich bei der Auswahl unterstützen.
  • Betreuung zu Hause: Planen Sie die dauerhafte häusliche Pflege durch Familienangehörige oder professionelle Pflegedienste.
  • Entlastungsangebote nutzen: Nutzen Sie Angebote wie Tagespflege, Nachtpflege oder Verhinderungspflege, um die Hauptpflegeperson zu entlasten.

6. Selbstpflege nicht vergessen

Die Pflege eines Angehörigen kann emotional und körperlich sehr belastend sein. Vergessen Sie daher nicht, auch auf Ihre eigene Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu achten:

  • Selbsthilfegruppen: Treten Sie einer Selbsthilfegruppe bei, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
  • Auszeiten planen: Gönnen Sie sich regelmäßig Pausen und planen Sie Freizeitaktivitäten ein, die Ihnen Kraft geben.
  • Professionelle Hilfe: Scheuen Sie sich nicht,  psychologische Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn die Belastung zu groß wird.

Ein plötzlicher Pflegefall stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung können Sie jedoch sicherstellen, dass sowohl der Pflegebedürftige als auch die pflegenden Angehörigen bestmöglich versorgt und entlastet werden. Nutzen Sie die oben genannten Tipps und Ressourcen, um diese schwierige Zeit zu meistern und langfristig die bestmögliche Pflege zu gewährleisten.

Weitere Ressourcen und Unterstützung

Für weitere Informationen und Unterstützung empfehlen wir Ihnen, sich an folgende Stellen zu wenden:

  • Pflegekassen: Bieten umfangreiche Beratungs- und Unterstützungsangebote.
  • Unabhängige Pflegeberatungsstellen: Neutral und kostenlos.
  • Gemeinnützige Organisationen: Bieten vielfältige Hilfen und Informationsmaterialien an.

Fazit

Mit dieser Checkliste und den aufgeführten Ressourcen sind Sie gut gerüstet, um die Herausforderungen eines plötzlichen Pflegefalls zu bewältigen und die bestmögliche Unterstützung für Ihren Angehörigen zu organisieren.

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